- Veränderungsmessung
- Veränderungsmessung,Bei Messungen zu einem bestimmten Zeitpunkt geht man meist davon aus, dass bei einer eventuellen Wiederholung des Messvorgangs innerhalb der Zuverlässigkeit des Messinstruments (z. B. eines Tests) gleiche Messwerte resultieren, sofern ansonsten gleiche Bedingungen gegeben sind. Ist nun aber das Interesse primär auf die Veränderung von Sachverhalten gerichtet, muss man auch von der Veränderung psychischer Merkmale (z. B. der Fähigkeit, Aufgaben einer bestimmten Aufgabenklasse zu lösen) ausgehen. Probleme dieser Art sind Gegenstand der Veränderungsmessung, die im Rahmen der Prozessdiagnostik einen großen Stellenwert hat. Anders als die Statusdiagnostik zielt sie nämlich auf die Erfassung von zeit- und situationsvariablen Komponenten psychologischer Merkmale.Die klassische Testtheorie deckt zwar die Ansprüche der Statusdiagnostik (Feststellung des Istzustandes) ab, muss aber im Hinblick auf die Erfassung von Veränderungen erweitert werden. Auch die probabilistische Testtheorie machte ursprünglich entsprechende Invarianzvoraussetzungen. Durch die Einführung linearer Nebenbedingungen für die Itemparameter gelingt es aber z. B., Lerneffekte angemessen abzubilden und damit pädagogisch relevante Veränderungen befriedigend zu erfassen.
Universal-Lexikon. 2012.